Wann braucht ein ausländisches Unternehmen eine Niederlassung in Deutschland

Ein ausländisches Unternehmen kann in Deutschland ohne Niederlassung tätig sein, aber in bestimmten Fällen ist die Gründung einer Niederlassung oder Betriebsstätte erforderlich. Dies hängt von geschäftlichen, steuerlichen und rechtlichen Faktoren ab.

1. Wann ist eine Niederlassung in Deutschland erforderlich?

Eine Niederlassung ist nötig, wenn ein ausländisches Unternehmen:
Regelmäßige Geschäftstätigkeit in Deutschland ausübt (z. B. Warenlager, Vertrieb)
Mitarbeiter in Deutschland beschäftigt
Ein physisches Büro oder eine Betriebsstätte betreibt
Langfristige Kundenverträge in Deutschland hat
Steuerpflichtig in Deutschland wird (z. B. durch Umsatzsteuer oder Gewerbesteuer)
Lokal präsent sein muss, um Kunden oder Behördenanforderungen zu erfüllen

Tipp: Wenn das Unternehmen nur gelegentliche Verkäufe oder Dienstleistungen in Deutschland anbietet, reicht oft eine umsatzsteuerliche Registrierung ohne feste Niederlassung.

2. Welche Arten von Niederlassungen gibt es?

 Art der Niederlassung  Merkmale  Steuerliche Behandlung  Handelsregister
 Betriebsstätte  Fester Standort zur Ausübung der Geschäftstätigkeit  Steuerpflicht für Gweinne in Deutschland  Nein
 Zweigniederlassung  Teil eines ausländische Unternehmens, aber mit eigener Verwaltung  Eigenständige Steuerpflicht, aber mit Hauptsitz verbunden Ja

a) Betriebsstätte (Einfache Präsenz ohne eigene Rechtspersönlichkeit)

-Keine eigene Rechtspersönlichkeit (gehört zum Mutterunternehmen)
-Muss Einkommensteuer/Gewerbesteuer in Deutschland zahlen, wenn Gewinne lokal erwirtschaftet werden
 Kein Handelsregistereintrag nötig

Geeignet für: Unternehmen, die dauerhaft in Deutschland aktiv sind, aber keine eigenständige Firma gründen wollen.

b) Zweigniederlassung (Teil des ausländischen Unternehmens mit eigenem Management)

-Hat eigene Buchhaltung & Verwaltung
-Muss im Handelsregister eingetragen werden
-Steuerlich teilweise unabhängig vom Mutterunternehmen

Geeignet für: Unternehmen, die lokal tätig sind, aber mit der Hauptfirma eng verbunden bleiben möchten.

c) Tochtergesellschaft (GmbH, UG oder AG)

-Eigenständige Firma mit eigener Rechtspersönlichkeit
-Volle steuerliche Unabhängigkeit in Deutschland
-Haftung beschränkt auf das Gesellschaftsvermögen

Geeignet für: Unternehmen, die eine langfristige Expansion in Deutschland planen.

3. Wann reicht eine einfache Umsatzsteuer-Registrierung?

Falls ein ausländisches Unternehmen nur Waren oder Dienstleistungen in Deutschland verkauft, aber keine physische Präsenz hat, reicht oft eine umsatzsteuerliche Registrierung aus.

Beispiel: Ein Online-Shop aus den USA verkauft an deutsche Kunden → Umsatzsteuerpflicht, aber keine Niederlassung nötig

4. Welche steuerlichen Folgen hat eine Niederlassung in Deutschland?

Falls eine Niederlassung in Deutschland besteht, gilt:

-Körperschaftsteuer (15 % + Soli) für Gewinne einer Tochtergesellschaft
-Gewerbesteuer (je nach Stadt 7–17 %), wenn eine Betriebsstätte existiert
-Umsatzsteuerpflicht (19 % oder 7 % je nach Produkt)

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