Zoll und Steuern: Was Händler beim Export von Deutschland in die Türkei beachten müssen

Beim Export von Deutschland in die Türkei gibt es einige wichtige Zoll- und Steuerregelungen, die Händler beachten müssen.

1) Zoll und Einfuhrbestimmungen in der Türkei

Die Türkei gehört zur Zollunion mit der EU, aber das bedeutet nicht, dass alle Waren automatisch zollfrei sind. Hier sind die wichtigsten Punkte:

Welche Waren sind zollfrei?

  • Industriegüter wie Maschinen, Textilien oder Autoteile können zollfrei in die Türkei importiert werden.
  • Voraussetzung: Die Waren müssen in der EU hergestellt worden sein. Dafür braucht man ein ATR-Dokument, das beim Zoll beantragt wird.

Welche Waren unterliegen Zöllen?

  • Lebensmittel, Kosmetik, Medikamente oder Chemikalien fallen nicht unter die Zollunion.
  • Für diese Produkte können Einfuhrzölle und zusätzliche Kontrollen gelten.
  • Auch Produkte, die nicht aus der EU stammen (z. B. importierte Ware aus China, die nur über Deutschland weiterverkauft wird), müssen verzollt werden.

Wichtige Dokumente für den Export in die Türkei

Beim Versand von Waren in die Türkei sind bestimmte Dokumente notwendig:
Handelsrechnung (Invoice) – Muss Angaben zu Preis, Menge und Produktbeschreibung enthalten.
Packliste (Packing List) – Detaillierte Übersicht über die Waren in der Lieferung.
ATR-Dokument – Erforderlich für zollfreie Waren.
Zollanmeldung – Über das elektronische System in Deutschland und der Türkei.
– Ursprungszeugnis – Falls Waren aus einem Drittland (z. B. China) weiterverkauft werden.

2) Einfuhrsteuern und Mehrwertsteuer in der Türkei

Beim Import von Waren in die Türkei fallen verschiedene Steuern an:

Mehrwertsteuer (KDV – Katma Değer Vergisi)

  • Die türkische Mehrwertsteuer beträgt 18% auf die meisten Produkte.
  • Einige Waren (z. B. Lebensmittel oder Bücher) haben einen reduzierten Steuersatz von 8% oder 1%.

Zusätzliche Einfuhrabgaben

  • Neben der Mehrwertsteuer können Sondersteuern anfallen, z. B. für Alkohol, Tabak oder Elektronik.
  • Die Türkei erhebt auf bestimmte Produkte eine Zusatzsteuer (ÖTV – Özel Tüketim Vergisi).

3) Welche Versandarten sind am besten?

Beim Export in die Türkei gibt es verschiedene Versandoptionen:

Luftfracht (DHL, UPS, FedEx)

– Schnell (2–5 Tage)
– Gut für kleine, hochwertige Waren
– Hohe Versandkosten

Seefracht (Containerschiff)

– Günstig für große Mengen
– Ideal für schwere Waren
– Langsam (3–5 Wochen)

LKW-Transport (Spedition)

– Flexibel und schnell (ca. 1 Woche)
– Gut für regelmäßige Lieferungen
– Höhere Kosten als Seefracht

4) Was sollten Händler beachten?

– Industriegüter sind oft zollfrei mit ATR-Dokument.
Lebensmittel, Kosmetik oder Elektronik haben spezielle Einfuhrzölle und Steuern.
– Die türkische Mehrwertsteuer (18%) wird auf den Gesamtwert berechnet.
-Die richtige Versandart wählen, um Kosten zu sparen.

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