Wie du international verkaufen kannst – Zoll, Steuern, Versand einfach erklärt

Du möchtest mit deinem Online-Shop, deinem Amazon-Business oder über Social Media Produkte ins Ausland verkaufen? Super Idee – der internationale Markt bietet riesige Chancen!

1. Welche Länder willst du beliefern?

Bevor du mit dem Verkauf ins Ausland startest, solltest du wissen:

  • Willst du innerhalb der EU verkaufen? (z. B. nach Frankreich, Italien, Spanien)

  • Oder auch in Drittländer außerhalb der EU? (z. B. Schweiz, USA, Türkei, UK)

Denn: Innerhalb der EU gelten andere Regeln als beim Export in ein Drittland.

2. Zoll – Was passiert an der Grenze?

Verkauf innerhalb der EU:

Kein Zoll! Dank EU-Binnenmarkt kannst du frei liefern – wie im Inland.
Aber du brauchst eine Umsatzsteuer-ID, wenn du an Unternehmen verkaufst.

Verkauf in Drittländer:

Hier musst du Zollanmeldungen machen. Du brauchst:

  • EORI-Nummer (Einmal beantragen, kostenlos – Zoll.de)

  • Zolltarifnummer (HS-Code) für jedes Produkt

  • Handelsrechnung (Invoice)

  • Zollinhaltserklärung (bei Postversand, z. B. CN22 / CN23)

Beispiel:
Du verkaufst handgemachte Seifen von Deutschland in die Schweiz. Du brauchst eine EORI-Nummer, füllst die Handelsrechnung aus und klebst die Zollinhaltserklärung ans Paket.

3. Steuern – Was ist mit der Umsatzsteuer?

Verkauf an Privatkunden (B2C):

  • Innerhalb der EU: Achte auf die Lieferschwellenregelung.
    Seit 2021 gibt’s den OSS (One-Stop-Shop). Damit kannst du alle EU-Umsätze zentral über das deutsche Finanzamt melden.
    Pflicht, wenn du pro Jahr über 10.000 € ins EU-Ausland verkaufst.

  • Außerhalb der EU: Du stellst eine steuerfreie Rechnung – der Kunde zahlt in der Regel Einfuhrumsatzsteuer im Zielland.

Verkauf an Unternehmen (B2B):

  • Innerhalb der EU: Innergemeinschaftliche Lieferung → steuerfrei, wenn der Kunde eine gültige USt-ID hat

  • In Drittländer: Exportlieferung → ebenfalls steuerfrei

Tipp: Immer sauber dokumentieren (Rechnungen, Versandnachweise)!

4. Versand – So kommt dein Produkt sicher an

Wichtige Punkte:

  • Wähle einen zuverlässigen Versanddienstleister (z. B. DHL, UPS, FedEx)

  • Kläre vorher: Wer zahlt Zoll & Steuern im Zielland? Du oder der Kunde? (Stichwort: DDP vs. DAP)

    • DDP = Delivered Duty Paid → Du zahlst alles

    • DAP = Delivered At Place → Der Kunde zahlt Zoll/Steuern

  • Verpacke sicher und international tauglich

  • Trackingsystem nutzen, um Kunden Vertrauen zu geben

5. Rechtliches & Kundenkommunikation

  • Achte auf lokale Gesetze (z. B. Produktkennzeichnung, CE-Kennzeichnung, Verpackungsgesetz)

  • Informiere deine Kunden im Shop über:

    • Lieferzeiten

    • Versandkosten

    • Einfuhrabgaben (bei Drittländern)

Beispiel:
Dein Shop liefert nach Kanada. Du solltest klar angeben: „Käufer ist für eventuell anfallende Einfuhrabgaben und Steuern verantwortlich.“

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